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Jewel in the heart of Vienna

Ausgabe 2 / 23. August 2017

Anton Heldwein bewegt sich stilsicher zwischen Tradition und Moderne und verknüpft die Identität seines ­Familienunternehmens gekonnt mit ausgewählten Marken.

Bereits seit 1902 ist der Name Heldwein eng mit dem pulsierenden Herzen Wiens verschmolzen. Der ehemalige k u. k Hoflieferant fertigt bis heute edle Preziosen „nach Maß“ und verwöhnt sein erlesenes Publikum mit Kompetenz und persönlichem Service. Talent und ausgeprägter Unternehmergeist sind den Heldweins offenbar seit Generationen in die Wiege gelegt. Schon vor über hundert Jahren wurde das ursprünglich am Wiener Petersplatz gelegene Schmuckatelier mit stetig steigenden Auftragszahlen belohnt. Da gerade in Kriegszeiten, in denen keine Goldimporte möglich waren, Umarbeitungen, aber auch Reparaturen von besonderer Bedeutung waren, übersiedelte Hans Heldwein, der Sohn des Firmengründers Anton Heldwein, Anfang der 1940er Jahre in größere Räumlichkeiten. Gewählt wurde jene feine Adresse „Graben 13“, wo seither unzählige Eigenkreationen des ­Ateliers Heldwein ­entstanden sind und nach wie vor in den hauseigenen Werkstätten gefertigt werden. Seit 1946 ziert die nach dem Vorbild der Dreifaltigkeitssäule am Graben kreierte Heldwein-Punze als Qualitätssiegel jedes individuell ­gefertigte Schmuckstück.

Tradition ist gerade in der ­Schmuckszene ein viel strapazierter Begriff. Um nicht ­ihren ­ursprünglichen Charakter zu verlieren, sollten historische Werte mit viel Fingerspitzengefühl behandelt werden. Man muss sie hegen und pflegen, ohne sich dabei dem Wandel der Zeit und neuen Perspektiven zu verschließen. Dieses Kunststück ist ­Anton und ­Barbara Heldwein nicht nur mit der ­Umgestaltung ihrer ­Geschäftsräumlichkeiten 2008 gelungen, sondern auch mit der stetigen Evolution ­ihres Goldschmiedeateliers, das den ­Namen Heldwein über die Grenzen ­Österreichs ­hinaus ­bekannt gemacht hat. Hier kommen ­Werkzeuge zum Einsatz, die es schon vor hunderten von Jahren in ganz ähnlicher Machart gab. Klassische Verarbeitungstechniken treffen so auf die Technologie des dritten Jahrtausends, mit modernsten Arbeitsgeräten und immer wieder neuen Materialien. „Wir wollen aus der Tradition schöpfen und daraus Neues kreieren – Werte (be)wahren und Visionen verwirklichen“, lautet die Prämisse des Hauses. Gerne stellt Anton Heldwein seine doppelte Expertise als Goldschmiedemeister und Gemmologe in den Dienst seiner Kunden. In einer fachlich fundierten, ehrlichen Beratung sieht er nämlich die „Visitenkarte“ seines Juwelierfachgeschäftes in der Wiener Innenstadt.
„Der wahre Luxus liegt für mich im Menschen selbst – in seiner Persönlichkeit, seinem ganzen Wesen“, betont Anton Heldwein, der für ­seine ausgefallenen Unikate berühmt ist, ganz ­besonders für seine aufwendigen Colliers. „Ein Collier zu fertigen, verlangt dem Goldschmied all sein Können ab. Schließlich sieht es nur dann großartig aus, wenn es perfekt sitzt und die Schönheit seiner Trägerin unterstreicht.“ Teils aus eigenen Ideen – da sind es meist die Edelsteine selbst, welche den Goldschmied zu bestimmten Designs inspirieren – teils nach individuellen Kundenwünschen, entstehen im Atelier Heldwein einzigartige Preziosen von bleibendem Wert.
Auch bei der Auswahl ihrer Markenpartner ist die Familie Heldwein stets selektiv. Was nicht im eigenen Atelier gefertigt wird, ist zumindest europäischen Ursprungs. „Unsere Kunden schätzen gute Marken, das traditionelle Flair und unsere Kompetenz als Fertigungsbetrieb. Auf höchste Qualität wird mehr und mehr Wert gelegt“, betont Barbara Heldwein. Besonders stolz sind die Heldweins auf ihre ­eigene Schmucklinie „1902“, die all diese Werte widerspiegelt. Benannt nach dem Gründungsjahr, ist sie eine aktuelle Reminiszenz an die Tradition des Hauses und die Schönheit der Goldschmiedekunst.

FEINE ADRESSE

Das inzwischen ­denkmalgeschützte Haus am Graben 13 beherbergt die Juweliersfamilie Heldwein bereits seit 1943. Inspiriert von der klassischen Wiener Geschäftsarchitektur der Zeit um 1900, wurde das gesamte Geschäft 2008 mit viel Feingefühl und Sinn für Ästhetik neu gestaltet.

 

 

Text :  INES KASPAREK